Bildhauerei in Alabaster
Zur creARTour 2019 sollte sie eigentlich fertig sein aber wie das Leben so spielt habe ich eine weitere Alabasterskulptur »in Bearbeitung« … kurz vor der Vollendung. Die Form ist abgeschlossen und es fehlt jetzt nur noch die Politur. Aber einen Namen hat sie schon: »Botanical Eye«
Das ist meine erste Skulptur mit Durchbruch und diese Geschichte bis ich dahin gekommen bin ist eine mit ganz vielen Akten. Immer wenn ich gedacht habe JETZT bin ich angekommen tat sich eine neue Veränderung auf. Vor über einem Jahr im Juni 2018 nahm mein botanisches Auge seinen Anfang:
Ein neuer Stein entsteht
»Ein neuer Stein entsteht« ist natürlich Unsinn, der Stein ist ja schon da aber unter meinen Händen entsteht er als Skulptur neu. Hoffe ich doch. Ich konnte die Zeit nicht mehr abwarten, obwohl ich den totalen Feinschliff meiner »Liegenden« noch nicht abgeschlossen habe, musste ich einen neuen Brocken in Angriff nehmen.
Brocken ist der richtige Ausdruck. Ganze 25 kg wiegt das gute Stück. Da ich aber ENDLICH einen Durchbruch schaffen will, brauchte es ein wenig Substanz. Nach zwei Stunden schlagen habe ich jede Menge Bruch verursacht aber schon eine ansehnliche Vertiefung geschaffen.
Demnächst geht es von der andern Seite weiter. Löcher muss man parallel von zwei Seiten bearbeiten, sonst ensteht im Stein zu viel Spannung und es besteht die Gefahr, dass er auseinanderbricht. Und wäre es wieder nichts mit dem ersehnten Durchbruch.
Ursprungsstein
Was vom Tage übrigbleibt ...
... macht zusammengefegt später im Garten die Erde schön.
Ergebnis nach Tag 1
Premiere: Ich und die Steinsäge.
Nach einer mittelgroßen Pause habe ich mir gegönnt an meinem großen Alabaster weiterzuarbeiten. Nach vier Stunden habe ich ordentlich Material abgeschlagen UND gesägt. Rosa meinte ich müsste mich langsam einmal mit der Säge vertraut machen. Nach anfänglichem Zähneklappern habe ich zwei Ecken abgesägt bevor ich weiter die Außenform bearbeiten konnte.
Wenn der Gatte das gesehen hätte, hätte er sofort seine Baumsäge versteckt. Die sieht nämlich genauso aus und kann auch für Alabaster eingesetzt werden …
Das nächste Mal hoffe ich an der Innenform weiterarbeiten zu können und endlich meinen ersehnten Durchbruch zu schaffen.
Ende Tag 2
Erste Schnittstücke mit der Säge.
Auch wenn ich jede Menge Alabasterbruch zusammenfegen konnte habe ich nicht das Gefühl, dass die Skulptur schon leichter geworden ist.
Mein erster Durchbruch ist geschafft
Schwer war’s und es hat noch einmal zwei Sitzungen gebraucht, bis ich meinen ersten Druchbruch geschafft habe. Und das von Hand ohne elektrische Hilfsmittel, das war mein Ziel. Der Kollege meinte man könnte es sich einfacher machen in dem man ab einer bestimmten Tiefe ein Loch vorbohrt und sich dann entlang dieses Loches hangelt. Da hat er betimmt recht aber meinen ersten Durchbruch wollte ich händisch nur mit meiner Muskelkraft schaffen.
Voilà, ich bin durch und muss den Stein beim Bearbeiten jetzt noch mehr hin- und herdrehen denn was ich auf der einen Seite heraus arbeite hat Einfluß auf die andere Seite.
Wenn man aber glaubt, nach dem ersten Druchbruch ist es geschafft, der täuscht sich. Es bedarf noch vieler Schritte bis eine Skulptur vollendet ist. immer gibt es noch etwas zu optimieren und zu verändern. Ab einem bestimmten Punkt beginnt der Stein mit der Künstlerin zu sprechen …
Das Ergebnis von wochenlanger Arbeit ...
... und immer noch nicht fertig.
Zwischendurch ist es immer ein Highlight wenn man den Stein in Wasser taucht und ihn nass betrachtet. Dann kommt die Alabasterstruktur, die sich in dem Stein befindet wunderschön zu Geltung.